Forschungspreise des Landes Steiermark
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⇒ Forschungspreis des Landes Steiermark
⇒ Förderungspreis des Landes Steiermark
- Die Preise
- Voraussetzungen
- Auswahl
- Dotation
- Einreichungsverfahren (Die diesjährige Ausschreibung wurde am 16. April 2025 beendet)
- Dokumente
- Kontakt
- Preisträgerinnen und Preisträger 2025 - Verleihung am 7. November 2025
- ⇒ Archiv: Preisträgerinnen und Preisträger bis heute
- Datenschutz
DIE PREISE
Um hervorragenden Leistungen auf allen Gebieten der Forschung sichtbare Anerkennung zu verschaffen und sowohl etablierte als auch junge steirische Wissenschafterinnen/Wissenschafter im verstärkten Maße zu wissenschaftlichen Leistungen anzuregen, wurden die „Forschungspreise des Landes Steiermark" (Erzherzog-Johann-Forschungspreis, Forschungspreis und Förderungspreis) geschaffen.
Erzherzog-Johann-Forschungspreis des Landes Steiermark
Der Preis wird seit 1959 anlässlich des damaligen Gedenkens an den 100. Todestag Erzherzogs Johann von Österreich von der Steiermärkischen Landesregierung als Anerkennung und Würdigung für Arbeiten verliehen. Durch den Erzherzog-Johann-Forschungspreis werden hervorragende Leistungen in allen Wissenschaftsdisziplinen, die die politische, geisteswissenschaftliche und technologische Gesellschaftsentwicklung der Steiermark fördern und im Sinne des joanneischen Gedankens voranbringen, ausgezeichnet.
Forschungspreis für Wissenschaft und Forschung des Landes Steiermark
Durch den Forschungspreis werden hervorragende Leistungen auf allen Gebieten der wissenschaftlichen Forschung ausgezeichnet. Der Forschungspreis wird als Hauptpreis an anerkannte Wissenschafterinnen und anerkannte Wissenschafter verliehen.
Förderungspreis für Wissenschaft und Forschung des Landes Steiermark
Durch den Förderungspreis sollen hervorragende Leistungen auf allen Gebieten der wissenschaftlichen Forschung ausgezeichnet werden. Der Förderungspreis wird an eine jüngere Wissenschafterin/einen jüngeren Wissenschafter, mit zwei bis maximal zehn Jahren Forschungserfahrung nach Abschluss des Doktorats/PhD degrees oder die/der zum Zeitpunkt der Bewerbung (Stichtag ist der 16. April 2025) ein Alter von 39 Jahren nicht überschritten hat, verliehen.
VORAUSSETZUNGEN
- Bewerberinnen und Bewerber um einen der „Forschungspreise des Landes Steiermark" (Erzherzog-Johann-Forschungspreis, Forschungspreis oder Förderungspreis) müssen die österreichische oder eine EU-Staatsbürgerschaft besitzen und eines der folgenden Kriterien erfüllen: im Land Steiermark geboren sein oder dort ihren ordentlichen Wohnsitz (Haupt- oder Nebenwohnsitz) oder ein Anstellungsverhältnis zu einer steirischen Hochschule oder einer außeruniversitären Forschungseinrichtung haben. Staatsbürgerinnen/Staatsbürger aus EWR-Staaten und der Schweiz sind österreichischen Staatsbürgerinnen/Staatsbürgern gleichgestellt.
- Bewerberinnen und Bewerber können auch von Dritten vorgeschlagen werden.
- Für Arbeiten, die bereits mit einem Preis ausgezeichnet wurden und/oder zeitgleich bei einem anderen Bewerb eingereicht werden, erfolgt keine Preiszuerkennung.
- Die Bewerberinnen und Bewerber müssen in der wissenschaftlichen Forschung tätig gewesen sein und aufgrund ihrer bisherigen Leistungen die Gewähr für weitere Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der eingereichten Arbeiten bieten.
- Für eine Diplomarbeit, eine Masterarbeit, eine Dissertation, eine PhD-Thesis oder ein abgeschlossenes Lebenswerk wird der Preis nicht vergeben.
- Die Wiedereinreichung einer bereits zuvor eingereichten Arbeit für einen der steirischen Forschungspreise ist zulässig.
- Für die Preiszuerkennung in allen drei Kategorien kommt eine herausragende wissenschaftliche Arbeit (Habilitation, wissenschaftliche Publikation, Buch oder Monographie) in Betracht. Die Arbeit soll publiziert sein oder sich zumindest in Druck befinden. Bewerben kann man sich nur mit einer Arbeit - außer, es handelt sich um mehrere Fachaufsätze zu einem Thema.
AUSWAHL
Die Auswahl der Preisträgerin und des Preisträgers erfolgt durch eine Jury, welche vom zuständigen Regierungsmitglied der Steiermärkischen Landesregierung bestellt wurde.
DOTATION
Erzherzog-Johann-Forschungspreis: 12.000,00 Euro
Forschungspreis: 12.000,00 Euro
Förderungspreis: 12.000,00 Euro
EINREICHUNGSVERFAHREN
Die Forschungspreise des Landes Steiermark 2025 wurden im Zeitraum 16. Jänner bis 16. April 2025 ausgeschrieben. Bewerbungen erfolgten per E-Mail an wissenschaft-forschung@stmk.gv.at mittels des vollständig bearbeiteten
ANTRAGSFORMULARES samt den beizulegenden Unterlagen. Bewerbungen, die außerhalb des Ausschreibungszeitraumes eingereicht wurden, können nicht berücksichtigt werden.
DOKUMENTE
AUSSCHREIBUNG 2025 - vollständiger Text [pdf]
STATUT [pdf] - geltend seit 25. Februar 2022
STATUT [pdf] - geltend seit 26. Jänner 2024
KONTAKT
Referat für Wissenschaft und Forschung
Abteilung 12 Wirtschaft, Tourismus, Wissenschaft und Forschung
Zimmerplatzgasse 13, 8010 Graz
POSTANSCHRIFT: Friedrichgasse 13, 8010 Graz
Für die Beantwortung Ihrer Fragen steht Ihnen die zuständige Referentin, Maria Ladler, jederzeit gerne zur Verfügung.
Maria Ladler
maria.ladler@stmk.gv.at
Tel.: 0316/877-2003
FORSCHUNGSPREISTRÄGERINNEN und -PREISTRÄGER 2025

Wissenschaftslandesrat Dipl.-Ing. Willibald Ehrenhöfer verlieh am Freitag, dem 7. November 2025, im Weißen Saal der Grazer Burg die Forschungspreise des Landes Steiermark an drei herausragende Persönlichkeiten. Die Preise sind insgesamt mit 36.000,00 Euro dotiert.
Den ERZHERZOG-JOHANN-FORSCHUNGSPREIS, dotiert mit 12.000,00 Euro, erhält
Assoz. Prof. Mag. Dr. Christian Neuhuber
vom Institut für Germanistik der Universität Graz
für die Arbeit:
„Graz und das Berufstheater im 17. Jahrhundert"
Früher als etwa in der Theaterstadt Wien war in der innerösterreichischen Residenzstadt Graz erstmals englische Schauspielkunst zu bewundern, viele der bedeutendsten deutschsprachigen Ensembles ihrer Zeit unterhielten das steirische Publikum und selbst einige italienische Stars starteten von der Stadt an der Mur aus ihre internationale Karriere. Und doch fehlte bislang eine Studie, die die vielfältigen Aspekte des professionellen Theaters, wie es in Graz im 17. Jahrhundert zu sehen war, gesammelt, analysiert und in einen breiteren Kontext eingestellt hätte. Ein Grund dafür war nicht zuletzt die unzureichende Quellenlage (u.a. wurden 1820 die Archivalien des Grazer Stadtarchivs kurzerhand in der Mur entsorgt). Jahrelange Recherchen in zahlreichen Archiven im In- und Ausland und die Verortung des vorhandenen Materials im Kontext eines ‚Wandertheaters‘ von internationalem Format ermöglichten es nun, ein gänzlich neues, wesentlich anschaulicheres Bild der steirischen Theaterlandschaft in der Barockzeit zu zeichnen. Die unzähligen in diesem Buch präsentierten Funde, Erkenntnisse, Korrekturen, Schlussfolgerungen und Hypothesen tragen demnach nicht bloß zu einer Geschichte professioneller Bühnenkunst in Graz bei, sondern sind als umfassende Revision unseres Wissens über das europäische Berufstheater dieser Zeit zu verstehen.
Den FORSCHUNGSPREIS des Landes Steiermark, dotiert mit 12.000,00 Euro, erhält
Univ.-Prof.in Dr.in Katalin BARTA
vom Institut für Chemie der Universität Graz
für die Arbeit:
„Closed-loop recyclability of a biomass-derived epoxy-amine thermoset by methanolysis"
Kunststoffe aus Epoxidharzen sind typische Vertreter der Duroplaste, und werden seit langer Zeit primär auf Grund ihre Festigkeit und Hitzebeständigkeit in verschiedensten Anwendungen geschätzt. Andererseits erschweren diese klaren Benefits der Epoxidkunsstoffe sowohl deren Abbau in der Umwelt, und verhindern auch, dass sie einem mechanischen Recycling zur Materialrückgewinnung zugeführt werden könnten. Demnach sind ihre typischen End-of-Life Szenarien unvorteilhaft, was diese Materialen wenig nachhaltig macht.
ln der nominierten Publikation wird zum ersten Mal über eine völlig neuartige Variante dieser Kunststoffklasse, basierend auf nachwachsender Biomasse, berichtet, die trotz ihrer ansonsten beeindruckenden Robustheit sogar in einfachen Lösungsmitteln wie Methanol leicht zerfällt. Die zurückgewonnenen Komponenten können anschließend für ein Recycling in geschlossenen Kreisläufen wieder in ihre ursprünglichen monomeren Bausteine umgewandelt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Arbeit nicht nur die Umweltnachteile herkömmlicher Epoxidharze in den Griff bekommt, sondern auch eine leistungsstarke Alternative vorstellt, um die Prinzipien der Nachhaltigkeit ganzheitlich in die chemische lndustrie zu integrieren. Durch lnnovationen in den Bereichen Recyclingfähigkeit und biobasierte Beschaffung der Ausgangsstoffe soll diese Forschung einen Übergang zu nachhaltigeren, zirkulären Materialsystemen katalysieren und so den ökologischen Fußabdruck der Kunststoffbranche reduzieren, ohne Kompromisse bei der Materialqualität einzugehen.
Den FÖRDERUNGSPREIS des Landes Steiermark, dotiert mit 12.000,00 Euro, erhält
Assoz. Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in Maria EICHLSEDER, BSc BSc
vom Institut für Informationssicherheit der Technischen Universität Graz
für die Arbeit:
„Secure Lightweight Cryptography"
Kryptographie ist die mathematische Grundlage für Informationssicherheit, beispielsweise für vertrauliche Kommunikation, Manipulationssicherheit, oder den Schutz der Privatsphäre - ein essenzielles Gut für unsere demokratische Gesellschaft. Umso kritischer sind für all diese Anwendungsbereiche sichere, effiziente kryptographische Algorithmen zur Verschlüsselung und Authentifikation sensibler Daten. Eine der zentralen Herausforderungen ist es dabei, diese Sicherheit auch nachvollziehbar und verlässlich zu quantifizieren.
Die vorliegende Arbeit adressiert diese Herausforderungen aus drei Richtungen. Im ersten Teil wird Ascon vorgestellt, eine Familie von kryptographischen Algorithmen, die kürzlich vom amerikanischen National Institute of Standards and Technology (NIST) nach einem fünfjährigen Wettbewerb als neuer Standard für "Lightweight Cryptography" für Anwendungsbereiche wie das Internet of Things ausgewählt wurde und damit in Zukunft international die Daten unzähliger Endgeräte vor unbefugtem Zugriff und Manipulation schützen wird. Im zweiten und dritten Teil werden neue Techniken zur präzisen computergestützten Kryptanalyse sowohl mit statistischen als auch mit algebraischen Methoden vorgestellt, während der vierte Teil neue Fehlerangriffe und Gegenmaßnahmen für physikalische Angreifer präsentiert. Mehrere dieser Techniken wurden seit ihrer Publikation vielfach aufgegriffen und haben den State of the Art nachhaltig beeinflusst.
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Nachfolgende Bewerberinnen und Bewerber sind in die letzte Runde des Auswahlverfahrens gekommen und sind in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Die eingereichten Arbeiten zeugen von hoher Qualität und großem Engagement. Laut den Vorgaben des Statuts konnte jedoch nur eine Arbeit für die Auszeichnung ausgewählt werden. Dennoch möchte das Land Steiermark seinen aufrichtigen Dank und Anerkennung für die wertvollen wissenschaftlichen Beiträge aussprechen.
Erzherzog-Johann-Forschungspreis 2025
Assoz. Prof. DI Dr. Markus ELLERSDORFER
Lehrstuhl für Verfahrenstechnik des industriellen Umweltschutzes, Montanuniversität Leoben
Arbeit: „Rückgewinnung von Nährstoffen aus biogenen Abwässern"
Thomas WOZONIG, BA MA BA
Institut 1, Universität für Musik und darstellende Kunst Graz
Arbeit: „Karl Böhm. Biografie, Wirken, Rezeption"
Forschungspreis 2025
Univ.-Prof. Dr. Jussi BEHRNDT
Institut für Angewandte Mathematik, Technische Universität Graz
Arbeit: „Boundary Value Problems, Weyl Functions and Differential Operators"
PD DI Dr. Bernhard GEIGER
Institut für Signalverarbeitung und Sprachkommunikation, Technische Universität Graz
Arbeit: „Information-Theoretic Approaches in Model Reduction and Machine Learning"
Assoz. Prof. Dr. Roland MALLI
Core Facility Bioimaging, Medizinische Universität Graz
Arbeit: „Hexokinase 1 forms rings that regulate mitochondrial fission during energy stress"
Assoz. Prof. PD Dr. Gabriel RINNERTHALER
Klinische Abteilung für Onkologie, Universitätsklinik für Innere Medizin, Medizinische Universität Graz
Arbeit: „Neoadjuvant atezolizumab in combination with dual HER2 blockade plus epirubicin in women with early HER2-positive breast cancer: the randomized phase 2 ABCSG-52/ ATHENE trial"
Univ.-Prof. Dr. Egbert ZOJER
Institut für Festkörperphysik, Technische Universität Graz
Arbeit: „Electrostatically Designing Materials and Interfaces"
Förderungspreis 2025
Mag.a Dr.in Anna GRAF-STEINER, MA
Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung
Arbeit: „Brückenbauer im Kalten Krieg. Österreich und der lange Weg zur KSZE-Schlussakte"
Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Dominik KOWALD, BSc
Know Center Research GmbH und Technische Universität Graz (Institute of Human-Centred Computing)
Arbeit: „Transparency, Privacy, and Fairness in Recommender Systems"
Dr. Georg KRAINER
Institut für Molekulare Biowissenschaften (IMB), Biophysik; Universität Graz
Arbeit: „Single-Molecule Digital Sizing of Proteins in Solution"
DATENSCHUTZ
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https://datenschutz.stmk.gv.at).
