Außeruniversitäre Forschung in der Steiermark
In der steirischen Forschungslandschaft findet sich ein vitales Umfeld von Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Die Grenzen zwischen Grundlagenforschung und anwendungsorientierter bzw. experimenteller Forschung sind gerade an Schnittstellen immer auch fließend. Insbesondere Technische Universitäten arbeiten in Auftragsforschungen mit Privatunternehmen eng zusammen.
Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft ergänzen einander synergetisch und bilden eine gesamtheitliche Innovationskette von der ersten Idee bis zur neuesten Entwicklung. Forschung in der Steiermark wird zu rund 75 % aus dem Unternehmenssektor finanziert, davon werden rund 30 % aus dem Ausland eingeworben. Meist handelt es sich auch hier um unternehmensfinanzierte Forschung, die im wettbewerblichen Verfahren als (konzerninterne) Forschungsaufträge akquiriert werden (vgl. Forschungsstrategie des Landes Steiermark, 2013, synergetische Entwicklung von Wissenschaft und Wirtschaft). Die hohe Dichte an COMET-Kompetenzzentren und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, allen voran die JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH, sowie die internationale Nachfrage nach steirischen Innovationen insbesondere in den Bereichen Fahrzeug- und Maschinenbau, Elektronik und Werkstoffe bestätigen die Steiermark als führendes österreichisches Forschungsland.
Die beeindruckende Stärke der Anwendungsorientierung mit einer besonderen Fokussierung auf Ingenieurs-Know-how soll die interdisziplinäre Vielfalt des Wissenschaftsstandortes Steiermark jedoch nicht überschreiben. Speziell die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (kurz: GSK) übernehmen eine wichtige Funktion in Hinblick auf die gesellschaftliche, gesellschaftspolitische, kulturelle und demographische Entwicklung unseres Landes, sie sind kritische Stimmen und "Wissensspeicher" zugleich. Die praxisorientierte Ausrichtung der GSK hat allerdings Aufholbedarf und ist (nicht nur in der Steiermark) deutlich zu forcieren.